Donnerstag, 23. Februar 2012

Die Gauck-Jägerin

Beate Klarsfeld kandidiert für die Linke

Wenn man der Linken Glauben schenkt, dann nominiert sie mit Beate Klarsfeld eine 73-Jährige, die früher Nazis gejagt hat und jetzt Joachim Gauck jagt, der sich mit "rassistischen Sprüchen" hervorgetan hat (so Gesine Lötzsch in einem Interview mit dem "Neuen Deutschland").

Interessant wäre vor der Wahl des Bundespräsidenten sicherlich die Veröffentlichung einer Dokumentation über Klarsfelds Kampf gegen Nazis, die es sich im Nachkriegsdeutschland bequem gemacht hatten oder untergetaucht waren (einige sogar mit Hilfe von katholischen Kreisen). So einfach, wie sie jetzt von der Springer-Presse dargestellt wird, ist die Geschichte dieser Frau nicht, sie ist mehrfach gebrochen und gelegentlich auch Unterstellungen geschuldet, mit denen die Stasi falsche Fährten legte.

Die von den Linken angekündigte Kandidatur, die auch auf andere Mitglieder der Bundesversammlung ausstrahlt, ist die Nominierung von Beate Klarsfeld aber sicherlich nicht. Denn bei der 73-Jährigen handelt es sich nicht um eine Persönlichkeit, die bis in die Gegenwart wirkt. Sie ist eher ein Relikt einer Zeit, die man nur begreifen kann, wenn man sie miterlebt hat. Außerdem ist Klarsfeld politisch betrachtet eindimensional.

Was man von Joachim Gauck ebenfalls sagen könnte, weil er den Begriff Freiheit zu oft aus seiner berechtigten Kritik am DDR-System ableitet. Dennoch ist er ein Kandidat, der auch eine Direktwahl gewinnen würde. Dafür gibt es sicherlich mehrere Gründe. Mit seinem Auftreten vor der Wahl des Bundespräsidenten im Jahre 2010 hat er viele beeindruckt, weil er erfrischend anders war als so mancher Zinnsoldat der Parteien.

Wie die Parteispitze der Linken diesen Mann angeht, ist erschreckend und man mag sich gar nicht vorstellen, wie es in diesem Land zuginge, wenn diese Personen an der Regierung wären. Seltsamerweise gibt es aber auch noch eine andere Linke, die auf  Landes- und kommunaler Ebene die Ärmel aufkrempelt, die Menschen hilft, wenn sie ein Problem haben, die auch einen CDU-Mann unterstützt, wenn sie das für gut hält.

Man mag es nicht glauben: Auch Parteipolitiker dürfen denken. Es wird ihnen nur zu oft verboten oder sie verbieten es sich selbst. Was Parteipolitiker aber unter keinen Umständen dürfen: Jemanden mit aus dem Zusammenhang gerissenen Äußerungen diffamieren. Das macht derzeit die Parteispitze der Linken....

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