24. Juni 2010
Ich denke - also bin ich Gauck...
SPD, Grüne und Facebook-Fans haben Joachim Gauck einen Auftritt verschafft. Den fand die "Welt" eindrucksvoll, "Focus" weniger. Auf "Spiegel online" wurde aus dem 71-Jährigen inzwischen ein "Opa-Obama".
Die Wahl des Bundespräsidenten ist ein Medienknochen, der von allen Seiten abgenagt wird. Satt werden sie alle. Den Nachrichtenbauch schlagen sich voll: Medien, die meinen, dass sich SPD und Grüne den falschen Kandidaten ausgesucht haben, wenn der ehemalige Pfarrer nicht-sozialdemokratische und nicht-grüne Thesen vertritt, Zeitungen, die vermuten, dass Gauck nie Kandidat dieser beiden Parteien geworden wäre, wenn die eine Mehrheit in der Bundesversammlung hätten, Journalisten, die notieren, dass der Zuspruch für den 71-Jährigen im Internet weiter wächst, sobald Gauck erzählt, dass er noch nie ein Facebook aufgeschlagen hat.
Das alles passt doch gar nicht zusammen, lautet immer wieder das Fazit. Muss es aber? Offenbar nicht. Dieser Kandidat zählt nicht erst die Stimmen, die er gewinnen oder verlieren könnte, bevor er etwas sagt. Und das ist gut so. Kennt man doch kaum noch...
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