8. Juni 2010
Nervöse Gurkentruppe und nervöse Wildsau
Die Bundespräsidenten-Wahl und die Nominierung von Joachim Gauck beschäftigen auch die Medien im Ausland. So schreibt die "Wiener Zeitung": "In der deutschen Koalition herrschte am Tag der Regierungsklausur große Unruhe. Dafür sorgten nicht nur die Sparpläne, sondern auch die Präsidentschaftskandidatur des von SPD und Grünen aufgestellten Joachim Gauck. Während sich führende FDP-Politiker auch am Montag beeilten, die Wahl des Regierungskandidaten Christian Wulff als nicht gefährdet darzustellen, signalisierten liberale Landespolitiker Sympathie für Gauck."
Deshalb sei die Wahl von Christian Wulff zumindest in den ersten beiden Wahlgängen nicht sicher. Wohl auch darum nölt man in der CDU immer mehr herum. Da tritt jemand vor die Mikrophone und behauptet, SPD und Grüne hätten Joachim Gauck nicht aufgestellt, wenn sie die Mehrheit in der Bundesversammlung hätten. Der 70-Jährige sei zwar ein "guter Vorschlag", er solle die Koalition aber nur in Schwierigkeiten bringen.
Davon hätten CDU, CSU und FDP allerdings sogar dann genug, wenn Horst Köhler nicht zurückgetreten wäre. Auf diesen Rücktritt reagierte Bundeskanzlerin Angela Merkel genauso zurückhaltend wie auf eine SMS, die sie am vergangenen Mittwoch von SPD-Chef Sigmar Gabriel bekommen haben soll.
Nicht aus der Welt ist zudem das Gerücht, dass Merkel die Bundesarbeitsministerin Ursula von Leyen tagelang an der Nase herumgeführt hat. Auch sonst wird das Koalitionsklima immer schlechter. CSU und FDP werfen sich gerade Nettigkeiten wie "Wildsau" und "Gurkentruppe" um die Ohren. Eigentliches Thema ist die Gesundheit - aber ob so was gesund ist?
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